Von der Spielecke auf die Schulbank

Der Übertritt in die Grundschule ist für jedes Kind eine große Veränderung. Hier finden Sie Tipps, wie Eltern ihren Kindern den Übertritt erleichtern und positiv gestalten können.

„Mama, wievielmal schlafen noch bis ich in die Schule komme?“ Von dieser Frage können Eltern von angehenden ABC-Schützinnen und -Schützen ein Lied singen. Der Übertritt vom Kindergarten in die Grundschule ist ein großer Schritt für die ganze Familie. Die Kinder werden bald mit ihren Freunden den Schulweg ohne Mama oder Papa meistern, sie müssen sich an neue Regeln gewöhnen und über einen längeren Zeitraum konzentrieren. Das sind viele neue Herausforderungen, die mehr Selbständigkeit voraussetzen, als in der Kindergartenzeit. Vor allem aber birgt der Übergang in einen neuen Lebensabschnitt die Chance auf neue Erfahrungen und Erfolgserlebnisse.

 

Wie können Eltern vor dem Übertritt unterstützen?

Die Zeit vor dem Schuleintritt ist für die ganze Familie spannend und geprägt von Aufregung, Vorfreude, aber auch Sorgen und Ängsten. Die folgenden Tipps helfen angehenden Erstklässlerinnen und Erstklässlern sich im Vorfeld auf die Schule vorzubereiten:

  • Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, was es erwartet. Beantworten Sie Fragen, auch wenn sie Ihnen noch so einfach erscheinen mögen.
  • Setzen Sie Ihr Kind nicht unter Druck. Es muss vor Schuleintritt weder lesen, schreiben, noch rechnen können.
  • Vergleichen Sie Ihr Kind nicht mit anderen Kindern, jedes Kind ist individuell und gut so, wie es ist.
  • Üben Sie gemeinsam den Schulweg, machen Sie Ihr Kind auf besondere Gefahrenstellen aufmerksam und vereinbaren Sie einen Weg, der am sichersten für Ihr Kind ist.
  • Suchen Sie gemeinsam einen passenden Schulranzen aus. Dies gehört – genauso wie das Basteln oder Aussuchen der Schultüte – zu einer Art Initiationsritus, durch den das Kind einen neuen gesellschaftlichen „Status“ erhält. Übrigens: Benötigte Unterrichtsmaterialien wie Schulhefte, Einbände etc. werden am Schuljahresanfang von der Lehrkraft bekannt gegeben. Diese müssen Sie meist nicht vorab besorgen.
  • Richten Sie gemeinsam mit Ihrem Kind einen hellen Lernort mit ausreichend Platz ein. Ihr Kind sollte sich dort wohlfühlen und ungestört sein.

 

Was ist in den ersten Schulwochen wichtig?

Ihr Kind muss sich erst mal orientieren und „schnuppern“ können. Ein neues soziales Umfeld, das Klassenzimmer, der Schulweg, neue Regeln und Zeitabläufe, die eigenen Schulsachen im Griff haben, das sind viele neue Herausforderungen, an die sich Ihr Kind gewöhnen muss.

  • Lassen Sie Ihrem Kind Zeit, sich mit den neuen Gegebenheiten zu arrangieren. Erst wenn das passiert ist, kann mit dem tatsächlichen Lernen begonnen werden.
  • Wenn Ihr Kind nach der Schule nicht zu Hause betreut wird, ist auch in der Betreuungseinrichtung eine Eingewöhnung nötig. Das Kind muss sich in zwei neuen sozialen und räumlichen Umgebungen orientieren, das braucht Zeit. Zeigen Sie Verständnis, wenn Ihr Kind in den ersten Wochen noch unsicher ist.
  • Kinder lieben Strukturen. Sie helfen Ihrem Kind, indem Sie gemeinsam einen Wochenplan erstellen, in dem alle Termine, Hausaufgabenzeiten, Freizeitbeschäftigungen, Spielzeiten und Pausen festgehalten werden. Halten Sie sich an Absprachen und beziehen Sie Ihr Kind in Entscheidungen ein.
  • Lassen Sie Ihr Kind morgens gut frühstücken und packen Sie ihm eine gesunde Brotzeit ein. So kann sich Ihr Kind besser konzentrieren und Gehirn und Muskeln arbeiten optimal.

 

Lernen macht Spaß!

Kinder sind hoch motiviert, wenn sie in die Schule kommen. Unterstützen Sie Ihr Kind so, dass diese Motivation möglichst lange erhalten bleibt.

  • Loben Sie Ihre Tochter bzw. Ihren Sohn für Dinge, die gut klappen, das erhöht den Lernanreiz. Auch Fehler dürfen passieren. Am besten lernt Ihr Kind daraus, wenn Sie es die Lösung selber finden lassen.
  • Legen Sie gemeinsam fest, wann die Hausaufgaben gemacht werden sollen und gönnen Sie Ihrem Kind Pausen. Sechsjährige können sich gerade mal 15 Minuten am Stück konzentrieren.
  • Ermuntern Sie Ihr Kind zur Selbständigkeit, so kann es richtig stolz auf sich ein, wenn es eine weitere Hürde geschafft hat.

 

Bleiben Sie gelassen…

Eine vertrauensvolle Beziehung zum Kind ist die wichtigste Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung. Zeigen Sie Interesse für die neuen Erlebnisse, die Ihr Kind in der Schule macht. So bekommen Sie am schnellsten mit, wenn mal etwas nicht nach Plan läuft. Ein Gespräch mit Lehrkräften sowie Betreuerinnen und Betreuern kann dann hilfreich sein. Fördern Sie Ihr Kind, aber überfordern Sie es nicht und bleiben Sie gelassen.

Nun bleibt abzuwarten, wie sehr Corona dieses Jahr den Schulstart beeinflussen wird. Aber eines ist sicher: Bald wird Ihr Kind Sie regelmäßig fragen: „Wievielmal schlafen bis zu den Ferien?“

 

Weiterführende Informationen und Tipps:

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