Damit die Kasse stimmt – Sommerinterview zu Umlagen, Rück

Eine Viertelstunde, fünf Fragen und zwei Kaffee sind fast ein bisschen knapp, wenn es darum geht, das vielfältige Aufgabengebiet von Stephan Bock zu erfassen. Der Wirtschaftswissenschaftler mit dem ausgeprägten Hang für Zahlen hatte sich bereits im Studium auf die Themen Steuern und Finanzen spezialisiert. Seit knapp 2 Jahren sorgt er gemeinsam mit seinen Kolleginnen dafür, dass im BKK Landesverband Bayern die Kasse stimmt.

Womit beginnen Sie Ihren Arbeitstag?

So, wie vermutlich bei vielen anderen Kollegen auch: Ohne frische Luft und einen Koffeinkick geht am Morgen bei mir gar nichts. Daher kümmere ich mich, während der Rechner hochfährt, zunächst einmal um eine Tasse Kaffee, reiße das Fenster auf und stelle mir Mineralwasser für den Tag bereit. Und natürlich freue ich mich auf meine Bürokollegin, die meist kurz nach mir kommt. Der morgendlichen Tasse Kaffee folgt übrigens im Laufe des Tages mindestens noch eine weitere ...

Wie erklären Sie Ihr Aufgabengebiet einem 12-Jährigen?

Der Schwerpunkt meiner Arbeit liegt in einer Dienstleistung für unsere Mitgliedskassen: Als Landesverband kümmern wir uns um die sogenannten Umlagen. Dabei handelt es sich um Aufwendungen für rund 30 verschiedene Positionen, vom Sprechstundenbedarf bis zu den Kosten für den Medizinischen Dienst der Krankenversicherungen (MDK), die in Bayern für alle Betriebskrankenkassen anfallen und die gemeinsam zu tragen sind. Wir ermitteln den Anteil, den jede einzelne BKK zu übernehmen hat und rechnen entsprechend ab. Dabei besteht jede Umlage in der Regel aus einer Abschlagszahlung und einer Endabrechnung – es gibt also immer eine Menge zu tun.

Außerdem gehört zu meinem Aufgabengebiet die Mitarbeit am Haushaltsplan und an der Jahresrechnung für unseren Verband. Und schließlich sorge ich mit dafür, dass die freien Geldmittel des Verbandes und der Teil der Kassenrücklagen, den wir unserem Auftrag gemäß verwalten müssen, gut und sicher angelegt sind. Das ist in Zeiten niedriger Zinsen eine wirkliche Herausforderung.

Was ist das Spannendste an Ihrem Job? 

Ganz klar die Vielfalt meines Aufgabengebiets – da ist von der Verantwortung für die korrekte Berechnung der Umlagen bis zum Gestaltungsspielraum bei der Haushaltsplanung so viel Unterschiedliches zu tun, dass es mir gar nicht langweilig werden kann. Das Schönste dabei: Ich habe bei allem, was anliegt, mit Zahlen tun – und das macht mir einfach Freude.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Gesundheitsminister. Was packen Sie zuerst an?

Ich glaube, der Gesundheitsminister hat wirklich eine Menge Baustellen, auf denen ein beherztes Anpacken notwendig ist. Aber: Ohne Geld läuft auch im Gesundheitswesen gar nichts. Daher würde ich als erstes die Finanzierung der Krankenkassen durch den Gesundheitsfonds auf den Prüfstand stellen und schauen, wie sich das System gerechter gestalten ließe.

Welche Aufgabe wartet direkt nach dem Interview auf Sie?

Ich werde gleich bei einer letzten Tasse Kaffee die noch offenen Aufgaben des Tages in Angriff nehmen. Unter anderem steht noch ein Anruf auf der To do-Liste, bei dem es um Nachforschungen zu einer vermissten Einnahme geht. Wenn ich da gleich noch einen Schritt weiter komme, wäre das der perfekte Abschluss des heutigen Arbeitstags.

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