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München, - Pressemeldungen

Akuter Reformbedarf in der Krankenhausversorgung

BKK Landesverband Bayern unterstützt bundesweiten GKV-Tag zur Krankenhausreform

Frau in Krankenhausarbeitskleidung (blau) mit Stethoskop lächelt mit verschränkten (anpackenden) Armen in Richtung des Betrachtenden. Im Intergrund drei weitere Personen in ebenfalls blauer Krankenhaus-Arbeitskleidung.

Die Krankenhauslandschaft in Deutschland ist dringend reformbedürftig. Bei allen Kontroversen über den richtigen Weg dürfte eines unumstößlich feststehen: Wir brauchen eine deutlich stärkere Patientenorientierung in der stationären Versorgung. Dazu Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern: „Die Reform muss eine zukunftsfähige Krankenhausstruktur schaffen, die qualitäts- und patientenorientiert ist. Wenn wir diese Ziele aus den Augen verlieren, wird die Versorgung der Menschen nur teurer, aber nicht besser.“

Die aktuellen Reformpläne treiben vor allem die Kosten für die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in die Höhe: Der geplante Transformationsfonds, Zuschläge und Förderbeträge für verschiedene stationäre Leistungsbereiche und die Nachfinanzierung von Tariferhöhungen führen zu milliardenschweren Belastungen der GKV-Versicherten und ihrer Arbeitgeber. Langejürgen: „Der Strukturwandel im Krankenhausbereich ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Kosten dieses Umbauprozesses dürfen nicht einseitig auf die Beitragszahlenden der GKV abgewälzt werden. Bund, Länder und auch die private Krankenversicherung sind mit in der Pflicht.“

Hinzu kommt, dass die Krankenkassen bei der Rechnungsprüfung weiter eingeschränkt werden sollen. Die Folgekosten für die GKV-Gemeinschaft sind erheblich, denn die Krankenkassen überweisen jährlich knapp 100 Milliarden Euro für Krankenhausleistungen. Langejürgen: „Die GKV ist eine Solidargemeinschaft, aber dringend auf eine effektive Kontrolle der Mittelverwendung angewiesen. Es wäre fahrlässig, Leistungsausgaben in dieser Größenordnung weitgehend ungeprüft aus Beitragsmitteln zu finanzieren.“

Die strukturellen Herausforderungen sind bundesweit und auch in Bayern enorm: Kleinteilige Krankenhausstrukturen, Fachkräftemangel und ein genereller Ressourcenmangel gehen zu Lasten der Versorgungsqualität und -effizienz. Fehl- und Überversorgung sind an der Tagesordnung, auch weil die Zahl der stationären Behandlungen seit Jahren rückläufig ist: So ist die Bettenauslastung in Bayern auf durchschnittlich knapp 66 Prozent gesunken und wird das Niveau vor der Corona-Pandemie voraussichtlich nicht mehr erreichen. Langejürgen: „Eine wachsende Herausforderung ist der akute Fachkräftemangel in der Pflege. Allein schon deshalb kommen wir an einer Konzentration der knappen Ressourcen nicht vorbei.“

 

Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit gut 3,4 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben über 2,6 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.

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