Die Bayern sind vergleichsweise selten krank: Im bundesweiten Vergleich zählen die Betriebskrankenkassen (BKK) gerechnet je Mitglied (ohne Rentner) durchschnittlich 14,1 Arbeitsunfähigkeitstage (AU-Tage). Nach Baden-Württemberg und Hamburg liegen die Bayern damit auf Platz drei im Vergleich zum Durchschnitt aller Bundesländer (15,4 AU-Tage). Innerhalb des Freistaats variieren die Krankheitstage stark: Die Stadt Hof führt mit 20,7 AU-Tagen im Jahr die bayerische Krankheitsstatistik an. Starnberg belegt mit nur 9,5 AU-Tagen den absolut niedrigsten Wert. Im bayernweiten Mittelfeld liegt Kulmbach mit 14,1 AU-Tagen, teilt der BKK Landesverband Bayern heute zur Vorstellung des BKK Gesundheitsreports 2016 mit.
Oberbayern mit geringen AU-Tagen
Die Oberfranken verzeichnen mit 16,5 Arbeitsunfähigkeitstagen den höchsten Wert auf Bezirksebene. Den zweithöchsten Wert haben die Unterfranken mit 16,2 AU-Tagen, davor liegen die Oberpfalz (15,1 AU-Tage), Niederbayern (14,5 AU-Tage), Schwaben (14,5 AU-Tage) und Mittelfranken mit 14,1 AU-Tagen. Die geringsten Krankheitstage auf Bezirksebene verzeichnet Oberbayern mit durchschnittlich 12,5 AU-Tagen.
Deutliche Unterschiede auch nach Branchen
Bei den Erwerbstätigen fehlen Bayerns Paket- und Briefträger mit 23,9 Arbeitsunfähigkeitstagen am häufigsten, dicht gefolgt von Müllmännern und Werktätigen im Recycling-Gewerbe mit 21,6 AU-Tagen. Den geringsten Krankenstand verzeichnen Journalisten und andere Mitarbeiter in Verlagen und Medien mit 8,4 AU-Tagen. Im Mittelfeld der AU-Tage nach Branchen liegen im Handel beschäftigte BKK-Mitglieder (14,5 Tage).
Psychische Erkrankungen besonders langwierig
Nach Krankheitsarten betrachtet haben Muskel- und Skeletterkrankungen mit 3,5 AU-Tagen je Mitglied den höchsten Anteil am Krankheitsgeschehen; rund ein Viertel aller Krankheitstage entfallen auf Rückenschmerz und Co. Die im Einzelfall langwierigsten Erkrankungen sind aber psychische Erkrankungen. Im Durchschnitt entfallen auf eine psychische Erkrankung 35,8 AU-Tage. Ebenfalls vergleichsweise langwierig sind Krebserkrankungen mit 28,8 Tagen. Atemwegerkrankungen sind zwar die häufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeitsmeldung, sie sind aber mit einer Falldauer von durchschnittlich 6 Tagen in Bayern vergleichsweise kurz.
Hintergrund zu der Erhebung:
Der BKK Gesundheitsreport analysiert seit nunmehr vierzig Jahren repräsentativ die Fehlzeiten. In die Auswertung der 2015er-Zahlen aus Bayern gingen heuer Daten von knapp 60 Prozent der hiesigen BKK-Mitglieder (ohne Rentner) ein.
Krankenstand ist der prozentuale Anteil der Krankgeschriebenen je Kalendertag. 2015 berechnete sich dieser in Bayern bei den Mitgliedern ohne Rentner wie folgt: 14,12 Krankheitstage gemessen an 365 Kalendertagen entspricht einem Krankenstand von 3,87 Prozent.
Eine vollständige Übersicht der bayerischen Krankenstände 2015 nach Kreisen, Krankheitsarten und Wirtschaftsgruppen der BKK-Mitglieder (ohne Rentner) finden Sie auf dieser Seite.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihren Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 17 Betriebskrankenkassen mit über 3 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben rund 2,54 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen Marktanteil von gut 23 Prozent.