Im Jahr 2016 fehlte ein in Bayern lebendes Mitglied der Betriebskrankenkassen durchschnittlich an 15,7 Tagen. Bundesweit sind es fast zwei Tage mehr. Innerhalb des Freistaats variieren die Krankheitstage jedoch stark. Die komplette Arbeitsunfähigkeits-Statistik (AU) veröffentlicht der BKK Landesverband Bayern heute anlässlich der Vorstellung des bundesweiten BKK Gesundheitsreports durch den BKK Dachverband.
Oberbayern ist mit 13,8 Fehltagen der Bezirk mit dem geringsten Krankenstand. Führend bei der Zahl der Krankheitstage sind dagegen die Oberfranken mit 18,6 AU-Tagen. Den zweithöchsten Wert auf Bezirkseben haben die Unterfranken mit 17,8 AU-Tagen, etwas niedriger liegt die Oberpfalz mit 16,7 AU-Tagen. Niederbayern rangiert mit 16,3 Tagen auf Rang vier, Schwaben und Mittelfranken liegen mit 16 und 16,1 AU-Tagen nahezu gleichauf. Auf Kreisebene führt die Stadt Hof mit 24,5 Fehltagen die AU-Statistik absolut an. Mit nur 11 Fehltagen erreicht Starnberg den niedrigsten Gegenpol im Freistaat.
Der Rücken schmerzt auch in Bayern
Muskel- und Skeletterkrankungen, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, stehen hinter rund einem Viertel aller Fehltage in Bayern. Die im Einzelfall langwierigsten Erkrankungen sind aber auch im Freistaat die psychischen Erkrankungen, wie Depressionen. Durchschnittlich 38 Fehltage zählt die BKK-Statistik hier je Fall. Frauen haben dabei um ein Drittel mehr Fehltage, als Männer. Zu den ebenfalls vergleichsweise langwierigen Erkrankungen zählen Krebsleiden mit 31 Tagen. Atemwegerkrankungen sind zwar die häufigste Ursache für eine Arbeitsunfähigkeitsmeldung. Sie sind aber mit einer Falldauer von durchschnittlich 6 Tagen in Bayern vergleichsweise kurz und daher in der Gesamtbetrachtung von geringerer Bedeutung.
Deutliche Unterschiede nach Branchen
Mitarbeiter im Paket- und Briefträgergewerbe fehlen mit 28,7 Tagen besonders häufig. Besonders von Krankheit belastet sind auch Werktätige im Abfall- und Recycling-Gewerbe (21,6 AU-Tage) sowie Kraftfahrer mit jeweils rund 23 AU-Tagen. Besonders wenige Fehltage verzeichnen dagegen Mitarbeiter der Datenverarbeitung und im Verlags- und Medienwesen mit unter 10 Tagen.
Hintergrund zu den Daten:
Der BKK Gesundheitsreport analysiert seit nunmehr vierzig Jahren repräsentativ die Fehlzeiten. In die repräsentative Auswertung der 2016er-Zahlen aus Bayern gingen Daten von 1,14 Mio. BKK-Mitgliedern (ohne Rentner) ein, die rund ein Drittel aller BKK-Versicherten in Bayern darstellen.
Eine vollständige Übersicht der bayerischen Krankenstände 2016 nach Kreisen, Krankheitsarten und Wirtschaftsgruppen der BKK-Mitglieder (ohne Rentner) finden Sie im Tabellenanhang.
Ab dem Berichtsjahr 2016 haben in den Arbeitsunfähigkeitsdaten einige Veränderungen und Modifikationen hinsichtlich der Berücksichtigung von AU-Fällen bei Arbeitsunfällen und während einer Rehabilitation stattgefunden. Eine Längsschnittbetrachtung der AU-Kennzahlen ist somit nur eingeschränkt möglich.