Arbeitgeber- und Versichertenvertreter der Selbstverwaltung des BKK Landesverbandes Bayern haben heute in Berlin die anstehenden Gesundheitsreformen der Bundesregierung diskutiert: Allein Versorgungsstärkungs-, Krankenhausstruktur- und Präventionsgesetz werden die Beitragszahler in den nächsten drei Jahren rund 6 Milliarden Euro kosten. Trotz dieser und weiterer Zusatzkosten sind keine Qualitätssprünge zu erwarten, stellt der Verwaltungsrat der bayerischen Betriebskrankenkassen (BKK) fest. Er mahnt einen zielgerichteten und sorgsamen Einsatz der Beitragsgelder an.
Jörg Schlagbauer, Versichertenvertreter und amtierender Vorsitzender des Verwaltungsrates: „Mit den Reformen werden einmal mehr Versichertengelder mit der Gießkanne verteilt. Leider achtet kaum jemand darauf, dass die Kanne irgendwann auch mal leer ist! Alle Zusatzkosten werden über Zusatzbeiträge der Versicherten finanziert. Anspruch muss deshalb sein, dass diese auch zu 100 Prozent einer besseren Versorgung zugute kommen.“
Alois Huber, Arbeitgebervertreter und alternierender Vorsitzender: „Schon die regulären Gesundheitsausgaben steigen rasant um 4 bis 5 Prozent im Jahr. Wir brauchen Stabilität bei den Kosten und eine bedarfsgerechte Versorgung, wenn wir die Belastungsgrenze der Beitragszahler nicht überreizen wollen.“
Der bayerische BKK Verwaltungsrat appellierte an die politischen Entscheidungsträger, konsequent die Gesundheitsversorgung am Bedarf des Versicherten und Beitragszahlers auszurichten. Im Hinblick auf die parlamentarischen Beratungen zum anstehende Krankenhausstrukturgesetz mahnten die Versicherten- und Arbeitgebervertreter an, dass Über- und Fehlversorgung abgebaut werden muss und nicht den Wirtschaftlichkeitsinteressen einzelner Leistungsanbieter zum Opfer fallen darf.
Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihren Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit über 2,8 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben über 2,4 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen Marktanteil von 23 Prozent.