BKK-Gesundheitsreport: Bayern geht’s gut, Oberbayern geht’s noch besser

Der BKK-Gesundheitsreport 2018 zeigt große Unterschiede nach Branchen- und Diagnosegruppen.

Die krankheitsbedingten Fehltage bleiben in Bayern niedrig: Durchschnittlich für 15,48 Tage reichte ein Mitglied der Betriebskrankenkassen (BKK) 2017 eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ein. Mit einem entsprechenden Krankenstand von 4,24 Prozent verbuchen die Bayern nach Baden-Württemberg und Hamburg die geringsten Auszeiten im bundesweiten Vergleich. Große Unterschiede gibt es aber in Bayern selbst: Die Menschen in Oberfranken fehlen fast fünf Fehltage mehr als in Oberbayern. Und auch wer beruflich viel unterwegs ist hat einen überdurchschnittlichen Krankenstand. Heute stellt der BKK Dachverband den BKK Gesundheitsreport 2018 vor. Der BKK Landesverband Bayern begleitet dies mit der regionalen Arbeitsunfähigkeits-Statistik (AU).

Gesunder Süden

Das seit Jahren bekannte Nord-Süd-Gefälle besteht im Freistaat fort. Oberbayern zählt nur 13,54 Fehltage, dabei stechen auf Kreisebene München und sein Speckgürtel heraus: Starnberg hat bayernweit mit 10,40 Tagen den niedrigsten Wert. Dagegen liegt Oberfranken bei der BKK-Statistik mit 18,27 AU-Tagen erneut an letzter Stelle. Der Kreis mit den absolut meisten Fehltagen liegt jedoch mit Straubing in Niederbayern mit 21,06 Tagen. Eine Gesamtübersicht der regionalen bayerischen AU-Statistik bietet der Tabellenanhang.

Postdienste, Fernverkehr, Abfallentsorgung mit hohen Fehltagen

Das Paket- und Briefträgergewerbe ist gemeinhin als Knochenjob bekannt. Entsprechend hoch fallen die Fehlzeiten mit 23,54 Tagen in Bayerns Postdiensten aus. Zu den belastenden Jobs zählen auch Kraftfahrerberufe (23,32 Fehltage) und Tätigkeiten in der Abfallbearbeitung (22,18 Tage). Unter zehn AU-Tagen im Jahr liegen dagegen freiberufliche wissenschaftliche und technische Dienstleistungen. Ebenso Mitarbeiter in der Informations- und Datenverarbeitung sowie im Verlags- und Medienwesen melden sich vergleichsweise selten krank.

Atemwegserkrankungen besonders häufig – psychische Erkrankungen besonders langwierig

Schnupfen, Grippe und Co. sind besonders häufig der Grund für Fehlzeiten am Arbeitsplatz. In Bayern kommen auf 100 BKK-Mitglieder rund 37 Fälle mit Atemwegserkrankungen. Krankheiten des Muskel- und Skelettsystems wie Rückenschmerzen sind mit 20 Fällen je 100 BKK-Mitglieder zwar deutlich seltener, sie bilden aber mit durchschnittlich 19,3 Tagen je Fall zusammengenommen die bedeutendste Diagnosegruppe. Hinsichtlich der Krankheitsdauer sind psychische Erkrankungen nach wie vor führend: Im Durchschnitt liegt die Falldauer einer depressiven oder sonstigen psychischen Erkrankung in Bayern bei 38,2 Tagen.

Hintergrund zu den Daten:

Der BKK Gesundheitsreport analysiert seit über vierzig Jahren die krankheitsbedingten Fehlzeiten in Deutschland. In die repräsentative Auswertung der 2017er-Zahlen aus Bayern gingen Arbeitsunfähigkeitsdaten von rund 1,1 Mio. BKK-Mitgliedern (ohne Rentner) ein. In Bayern leben rund 2,4 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind.

Der Krankenstand ist der prozentuale Anteil der Arbeitsunfähigkeitstage je Mitglied an 365 Kalendertagen.

Weiteres Zahlenmaterial im Tabellenanhang.