Pressedetail

Hörbeeinträchtigte Seniorinnen und Senioren in Pflegeeinrichtungen werden weiterhin unterstützt

Gemeinsame Pressemitteilung mit dem Blindeninstitut Würzburg

Das Blindeninstitut Würzburg bietet seit 2021 in Kooperation mit verschiedenen Pflegekassen bayernweit das Präventionsprogramm „Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen“ an. Aufgrund des Erfolgs und der großen Nachfrage wurde das Programm von den Pflegekassen um drei Jahre bis Ende 2027 verlängert. Ab sofort können auch teilstationäre Einrichtungen das Angebot wahrnehmen.

Seit Oktober 2021 haben 83 vollstationäre Pflegeeinrichtungen in Bayern am Präventionsprogramm teilgenommen. Dabei wurden die Bewohnerinnen und Bewohner, deren Angehörige und die Mitarbeitenden zu den Themen Hörgesundheit, Kommunikation und hörgerechte Barrierefreiheit sensibilisiert. Bis September 2024 wurde das Programm durch die Universität zu Köln wissenschaftlich begleitet. Die Forschenden stellten fest, dass bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern unversorgte Hörverluste vorlagen, die Raumakustik in den Einrichtungen für die Kommunikation meist ungeeignet ist und Pflegestandards zu Hör- und Kommunikationsbeeinträchtigungen fehlen.

„Die Erfahrungen unserer Mitarbeitenden decken sich mit den Ergebnissen der Universität zu Köln“, so der Leiter des Präventionsprogramms Frederik Merkt. „Im Pflegesektor sind Hörbeeinträchtigungen im Alter und deren Folgen zwar allgegenwärtig, tieferes Wissen dazu ist jedoch oft nicht vorhanden.“ Die beteiligten Pflegekassen haben daher beschlossen, das Programm bis Ende 2027 fortzuführen. Die Präventionsarbeit zielt darauf ab, die Hörgesundheit und Kommunikationsfähigkeit der Seniorinnen und Senioren zu erhalten und somit einer Abnahme der körperlichen Aktivität, der kognitiven Ressourcen und der psychosozialen Gesundheit vorzubeugen.

Beratungsangebot für Tagespflegen 
Zahlreiche Anfragen hatten in den vergangenen Jahren gezeigt, dass der Beratungsbedarf nicht nur im vollstationären Bereich, sondern auch in der teilstationären Pflege erheblich ist. Nun haben die beteiligten Pflegekassen das Präventionsprogramm bis Ende 2027 verlängert und das Angebot für Tagespflegen erweitert.

Volkskrankheit Altersschwerhörigkeit
Hörbeeinträchtigungen im Alter schränken die Kommunikationsfähig-keit, die Teilhabe am sozialen Leben und schlussendlich die Lebensqualität stark ein. Sie erhöhen außerdem das Risiko, eine Depression oder Demenz zu entwickeln. Rund 60 Prozent der über 60-Jährigen sind schätzungsweise von einer Altersschwerhörigkeit betroffen, bei den über 80-Jährigen sind es bereits 80 Prozent. Nur 15 Prozent der Betroffenen sind jedoch mit Hörgeräten versorgt.

Bayernweites Präventionsprogramm
Im Rahmen der Prävention in stationären Pflegeeinrichtungen nach 
§ 5 SGB XI beteiligen sich die Pflegekasse der AOK Bayern – Die Gesundheitskasse, die Betriebskrankenkassen in Bayern, die IKK classic, die KNAPPSCHAFT und die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau – SVLFG als Landwirtschaftliche Pflegekasse an der Förderung des Programms. Dadurch ist die Teilnahme für stationäre Pflegeeinrichtungen kostenfrei.

Ansprechpartner am Blindeninstitut Würzburg:
Thilo Hohmeister, Öffentlichkeitsarbeit
Blindeninstitut Würzburg, Ohmstraße 7, 97076 Würzburg
Tel: 0931/2092-2323, 
E-Mail: thilo.hohmeister(at)blindeninstitut.de
 

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Manuela Osterloh

Leiterin Stabsstelle Kommunikation

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