Krankenhausreform am Bedarf orientieren

Bayerischer BKK-Chef fordert Priorität für die Strukturfragen

Heute diskutiert der Bundesgesundheitsminister Eckpunkte seiner Krankenhausreform mit der Bund-Länder-Arbeitsgruppe. Dr. Ralf Langejürgen, Vorstandsvorsitzender des BKK Landesverbandes Bayern warnt vor halbherzigen Lösungen, die den notwendigen Strukturwandel vernachlässigen: „Oberstes Ziel muss es weiterhin bleiben, die Krankenhausversorgung im Sinne der Versicherten und Beitragszahlenden qualitativ hochwertiger und effizienter zu gestalten.“ Bevor darüber diskutiert werde, welche Leistungen zum Beispiel über Vorhaltepauschalen zu finanzieren sind, müsse das grundsätzliche Ziel der zukünftigen Versorgungsstruktur klar sein.

Laut Langejürgen haben deshalb Eckpunkte für bedarfs- und effizienzoptimierte Strukturen oberste Priorität. Dabei gelte es auch, Sektorengrenzen zu überwinden und die Notfallversorgung mitzudenken: „Bund und Länder sind gefordert, aufeinander zuzugehen und patientenorientierte Lösungen zu finden. Wir alle brauchen jetzt eine bedarfsgerechte Strukturreform, die nicht von Einzelinteressen geleitet ist. Im Sinne einer am Menschen orientierten Versorgung sind jetzt alle Beteiligten gefordert, den Kerngedanken der Reformbemühungen im Auge zu behalten. Die Versicherten brauchen bedarfsgerechte, aber auch bezahlbare Versorgungsangebote“.

Unbestritten ist, dass es in der Krankenhausversorgung enorme Effizienzpotenziale gibt: Im Jahr 2022 werden die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) nach vorläufigen Zahlen mit 87,5 Milliarden Euro rund ein Drittel ihrer Gesamtausgaben aufwenden; 2013 lag das Ausgabenvolumen noch bei 64,9 Milliarden Euro. Das bedeutet innerhalb von zehn Jahren eine Ausgabensteigerung im Krankenhausbereich von fast 35 Prozent.