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München, - Pressemeldungen

Mit telemedizinischer Unterstützung zum Wunschkind

Gemeinsame Pressemitteilung vom Berufsverband der Frauenärzte (BVF), dem Bundesverband der Reproduktionsmedizinischen Zentren (BRZ) und dem BKK Landesverband Bayern

 

Erstes digitales Kinderwunschkonsil verbessert die Versorgung von ungewollt kinderlosen Paaren

 

Abbildung: Smarter Zykluskalender

Ab April steht für Paare mit bislang unerfülltem Kinderwunsch ein neues telemedizinisches Programm zur Verfügung. Das „Kinderwunschkonsil“ vernetzt über eine digitale Infrastruktur niedergelassene Frauenärzte mit Experten für Reproduktionsmedizin, um Paare, die bislang ungewollt kinderlos geblieben sind, gemeinsam bei der Realisierung ihres Kinderwunsches zu unterstützen. Das Programm wurde in Kooperation vom Berufsverband der Frauenärzte (BVF) und dem Bundesverband der Reproduktionsmedizinischen Zentren (BRZ) entwickelt, um die Versorgung bei unerfülltem Kinderwunsch zu beschleunigen und zu verbessern. Die Betriebskrankenkassen sind über ihre Vertragsarbeitsgemeinschaft (BKK VAG-Bayern) die erste Kassenart, die dieses Digitalangebot unterstützt.

„In Deutschland werden jedes Jahr etwa 110.000 Kinderwunsch-Behandlungszyklen durchgeführt – mit steigender Tendenz. Weil die Ursachen für Fruchtbarkeitsstörungen bei Mann und Frau liegen können, ist eine sorgfältige Diagnostik wichtig, um die komplexe Fragestellung zu klären. Immer wieder erleben wir, dass wertvolle Zeit bei der Diagnosestellung verloren geht und für einfache Einschränkungen auf männlicher, wie weiblicher Seite keine konsequente Therapie erfolgt. Durch dieses neue telemedizinische Programm möchten wir betroffenen Paaren viel schneller helfen, den richtigen Behandlungspfad für ihre individuelle medizinische Situation zu planen“, erläutert Dr. Ulrich Knuth, kommissarischer Vorsitzender des BRZ aus Hamburg. Mit Hilfe von strukturierten Fragealgorithmen können niedergelassene Gynäkologen zunächst alle wichtigen medizinischen Daten ihrer Patientinnen dokumentieren. Beispielsweise Informationen zu möglichen Erkrankungen, bisherigen Behandlungen oder vorangegangenen Schwangerschaften. Informationen zum Partner und der medizinischen Familiengeschichte sind ebenfalls Bestandteil der digitalen Dokumentation, die zwischen Frauenarzt und dem Experten für Reproduktionsmedizin ausgetauscht werden.

Gerhard Fuchs, Vorsitzender des Vertragsausschusses der BKK VAG Bayern: „Ungewollte Kinderlosigkeit ist für viele Betroffene ein Tabu-, aber auch ein in vielerlei Hinsicht belastendes Thema. Mit unseren Zusatzangeboten wollen wir Betroffene auf ihrem Weg unterstützen und somit ihre Belastungen auf dem Weg zum Kind reduzieren.“ Das „Kinderwunschkonsil“ ergänzt den bereits bestehenden Vertrag „BKK-Kinderwunsch“. Bei „BKK Kinderwunsch“ können Paare bei einer künstlichen Befruchtung über die Leistungen der Regelversorgung hinaus mit einem finanziellen Zuschuss ihrer BKK rechnen.

Zykluskalender in der App „Mein Frauenarzt“ ermöglicht begleitendes Monitoring zu Hause

Parallel zur Anamnese durch Gynäkologen können die Patientinnen über einen digitalen Zykluskalender aktuelle Informationen über ihr Zyklusgeschehen in das neue Programm übertragen. In der App „Mein Frauenarzt“ steht ein digitales Tagebuch zum Menstruationszyklus zur Verfügung, das wichtige individuelle Informationen z.B. zur Aufwachtemperatur, Zykluslänge, Zervixschleim und anderen relevanten Daten erfasst, die für eine umfassende Beurteilung und Beratung in Bezug auf den bestehenden Kinderwunsch wichtig sind. „Diese App, die von unserem Verband empfohlen wird, ermöglicht unseren Patientinnen, Daten zum Zyklusgeschehen digital zu dokumentieren und uns so wichtige Informationen zur Verfügung zu stellen – ohne dass sie dafür jedes Mal in die Praxis kommen müssen. Das ist ein wichtiger Meilenstein in der Behandlung von Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch. Gemeinsam können wir dann mit dem ausgewählten Experten für Reproduktionsmedizin entscheiden, welche Behandlung für die Frau oder das Paar sinnvoll ist“, betont Dr. Klaus Doubek, 2. Vorsitzender des BVF die Vorteile des neuen Telekonsils.

Zum Start wird dieses neue Angebot von aktuell 43 Betriebskrankenkassen für ihre Versicherten erstattet. Weitere Krankenkassen sollen folgen, um diese neue innovative Versorgungsform möglichst vielen Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch anzubieten.

Mehr Informationen für Patientinnen sind auf der Website www.frauenaerzte-im-netz.de und www.bkk-bayern.de veröffentlicht. Eine Liste der teilnehmenden Krankenkassen und weitere Informationen zum Kinderwunschkonsil für Ärzte und medizinisches Personal ist auf der Webseite www.facharztkonsil.de verfügbar.

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Kontakt

Manuela Osterloh

Leiterin Stabsstelle Kommunikation

Julia Nagl

Kommunikation