Neue Wege in der Behandlung von Rheuma

AOK Bayern und Betriebskrankenkassen suchen Teilnehmende für wegweisende Studie in Bayern

Rund jede hundertste erwachsene Person in Deutschland leidet unter Rheumatoider Arthritis - kurz Rheuma. Behandelt wird diese chronische Volkskrankheit meist rein symptombezogen und allein mit Arzneimitteln. Dabei ist bekannt, dass vor allem auch psychische Belastungen zu Krankheitsschüben führen. Das Innovationsfondsprojekt PETRA 2.0 (Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis) greift diesen Zusammenhang auf und ermöglicht Rheumapatientinnen und -patienten eine ursachengerechte Auseinandersetzung und einen besseren Umgang mit ihrer Erkrankung. Für das Projekt werden aktuell noch betroffene Erwachsene sowie Rheumatologinnen und Rheumatologen gesucht, teilen die AOK Bayern, der BKK Landesverband Bayern und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns mit. Informationen zum Projekt gibt es unter https://www.bkk-bayern.de/versicherte/gesund-werden/petra/.

PETRA 2.0 stützt sich auf den Ansatz der Psychoneuroimmunologie (PNI). Dieser Forschungszweig untersucht die Wechselwirkung zwischen Psyche und Immunsystem. Kern von PETRA 2.0 ist ein gruppenbasiertes Kompetenztraining, das von speziell fortgebildeten Psychotherapeutinnen und -therapeuten im Zeitraum von neun Monaten durchgeführt wird. Parallel zum Kompetenztraining sind die Patientinnen und Patienten bei ihrer Rheumatologin oder ihrem Rheumatologen in Behandlung. Die Betroffenen lernen unter anderem, die mit ihrer Krankheit einhergehenden Gefühle wie Angst, Ärger, Depression, Zweifel oder Überdruss in ihrer täglichen Lebens- und Arbeitswelt selbstbestimmt zu steuern, ihren Stress zu bewältigen und Problemlösungsstrategien zu erarbeiten.

Es werden noch Patientinnen und Patienten für die Interventions- und Kontrollgruppe, sowie Rheumatologinnen und Rheumatologen für das Projekt gesucht. Die Teilnahme ist für Versicherte kostenfrei und teilnehmende Praxen werden zusätzlich vergütet.

 

Hintergrund:

 

Das Projekt PETRA 2.0 wird über den Innovationsfonds aus Mitteln der gesetzlichen Krankenversicherung mit einem Volumen von rund 4,4 Millionen Euro gefördert. Es wird wissenschaftlich von Medizinern, Psychologen, Psychotherapeuten und anderen Experten begleitet. Die Konsortialführung hält der BKK Landesverband Bayern. Konsortialbeteiligte sind die AOK Bayern, die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, der Berufsverband der Präventologen, die Medizinische Universität Innsbruck, die Universität Regensburg, die Deutsche Psychotherapeutenvereinigung Landesgruppe Bayern und der Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh) Service GmbH. Das Förderkennzeichen lautet: 01NVF20024.

Weiterführende Informationen:

PETRA - BKK Landesverband Bayern (bkk-bayern.de)

Innovationsfonds-Projekt - Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB)