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Vorständetagung der Betriebskrankenkassen in Würzburg

Auf Einladung der BKK Landesverbände und unter Federführung des BKK Landesverbandes Bayern kamen am 7. und am 8. Oktober 2025 im Rahmen einer bundesweiten Tagung die Vorstände der Betriebskrankenkassen (BKK) im unterfränkischen Würzburg zusammen.



Im Mittelpunkt des öffentlichen Teils der Tagung stand ein gesundheitspolitischer Austausch mit zwei namhaften Vertreterinnen aus der Staatsverwaltung und der Gesundheitswissenschaft.

In einem fachlich fundierten Impulsvortrag gab Dr. Sonja Optendrenk, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege, einen profunden Überblick über die aktuellen gesundheitspolitischen Herausforderungen auf Bundes- und Landesebene. Sie betonte die Notwendigkeit der Kompensation versicherungsfremder Leistungen aus Steuermitteln, wies aber nachdrücklich darauf hin, dass eine langfristige Stabilisierung der GKV-Finanzen nur über Konsolidierungen auf der Ausgabenseite erreichbar sein dürfte.

Die Leistungsausgaben wachsen – nicht zuletzt strukturell bedingt - in weiten Bereichen stetig und dramatisch an. Um diesem Ausgabenwuchs Einhalt zu gebieten, aber auch um die Versorgungsqualität zu verbessern, hält Dr. Optendrenk eine bessere Steuerung der Patientenströme vor allem über eine Reform der Notfallversorgung und neue Ansätze in der Primärversorgung für unabdingbar.

Anschließend lieferte die Professorin Dr. Leonie Sundmacher, Inhaberin des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie an der Technische Universität München, in ihrem Vortrag einen dezidiert wissenschaftlichen Blick auf Primärversorgungssysteme im internationalen Vergleich. In Deutschland, so Prof. Dr. Sundmacher, mangele es an einer Steuerung der vertragsärztlichen Versorgung, wie sie in anderen europäischen Ländern längst Usus ist. Sowohl die Arztdichte als auch die Häufigkeit der Patientenkontakte seien in Deutschland einmalig hoch. Wesentliche Gründe für die weit überdurchschnittlichen Ausgaben in Deutschland sind in Doppeluntersuchungen und Fehlversorgungen zu suchen.

Nach ihrer Analyse wären mehr Effizienz und Effektivität in der Versorgung machbar, wenn eine Delegation von Patientenleistungen an nichtärztliches Personal möglich würde. Auf der Versichertenseite hält sie unter anderem finanzielle Anreize für ein probates Mittel, um eine gezielte Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen zu steuern.

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