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Betriebskrankenkassen im Gespräch mit MdL Thorsten Freudenberger (CSU) bei Schwenk Zement in Ulm.

Im Fokus des Gesprächs mit MdL Thorsten Freudenberger (CSU) stand die prekäre Finanzlage der gesetzlichen Krankenkassen. Denn per Gesetz abgeschmolzene Rücklagen und galoppierende Ausgabensteigerungen vor allem in den Bereichen Krankenhaus- und Arzneimittelversorgung haben GKV-weit eine Kaskade von Beitragssatzsteigerungen ausgelöst.

Gruppenfoto von MdL Thorsten Freudenberger (CSU), Dagmar Stange-Pfalz (Vorständin BKK Verbund Plus) und Dr. Ralf Langejürgen (Vorstand BKK Landesverband Bayern).
Von links: MdL Thorsten Freudenberger (CSU), Dagmar Stange-Pfalz (Vorstand BKK VerbundPlus), Dr. Ralf Langejürgen (Vorstand BKK Landesverband Bayern) © BKK Landesverband Bayern

Den idealen Rahmen für dieses gesundheitspolitisches Gespräch bot das Unternehmen Schwenk Zement. Es ist das Gründungs- und Trägerunternehmen der heutigen BKK VerbundPlus, das seine Betriebskrankenkasse bereits 1889 zum Wohle der Mitarbeitenden ins Leben rief. 

Dagmar Stange-Pfalz, Vorstand der BKK VerbundPlus, setzt auf Service und Eigenverantwortung in einem wettbewerblichen Gesundheits- und Kassensystem: „Jedoch sind die Krankenkassen zum Spielball der Politik geworden, die Quittung bekommen wir jetzt. Fehlende Rücklagen machen unternehmerisches Handeln beinahe unmöglich, die Folge sind steigende Zusatzbeiträge.“

Dr. Ralf Langejürgen, Vorstand des BKK Landesverbandes Bayern, betonte: „Wir brauchen ein Sofortprogramm zur Stabilisierung der Kassenfinanzen und mutige Strukturreformen, um unser Gesundheitswesen auch unter Bedingungen der hereinbrechenden demographischen Delle zukunftsfähig zu halten.“

Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) gibt seit über zehn Jahren mehr Geld für die Versorgung ihrer Versicherten aus, als sie über Beitragsgelder einnehmen kann. Geld ist genug im System, da ist sich auch Thorsten Freudenberger sicher. Die große Herausforderung ist die Bewältigung der vielfältigen Ineffizienzen im System.

Die Betriebskrankenkassen forden einen klaren Kurs und vor allem zeitnahe Reformen. Die Wege dahin sind bekannt:

  • Bessere Patientensteuerung
  • Schnellere Fortschritte bei der Digitalisierung
  • Förderung der nichtärztlichen Kompetenz sowie
  • Prävention und Eigenverantwortung  

Kassenvielfalt unterstützt diesen Weg, weil sie den Servicegedanken stärkt und die Versichertennähe in den Fokus nimmt.

Thorsten Freudenberger appellierte an die Bereitschaft, auch neue Wege zu gehen und sieht darin einen Schlüssel für den Erfolg der drängenden Reformen.

Dass auch der Staat seine Aufgabe erledigen müsse und versicherungsfremde Leistungen aus Steuermitteln anstatt den Beiträgen der Gesetzlichen Krankenversicherung zu finanzieren sind, hob Dr. Langejürgen im Gespräch hervor. Seit Jahren werden den Beitragszahlenden systemwidrige Kosten, z. B. bei der Gesundheitsversorgung von Bürgergeldempfängern, aufgebürdet. Die Darlehen, die der Bund der GKV in Aussicht stellt, schließen diese Finanzierungslücke nicht, sie verschieben sie lediglich auf später.

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Manuela Osterloh

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