Anders als der harmlose Baby-Blues sind mehr als eine Woche andauernde Wochenbett-Depressionen schwere Erkrankungen, die nicht selten schon in der Schwangerschaft beginnen.
Der BKK Landesverband Bayern nahm das noch oft mit Scham besetzte Thema Wochenbettdepression aus der Tabuzone heraus und brachte es mit dem von den Betriebskrankenkassen unterstützten und vom Innovationsfonds geförderten Projekt “UPlusE” zu Mitgliedern des Ausschusses für Gesundheit in den Bayerischen Landtag.
“UPlusE” steht für “U-Untersuchung für Kinder PLUS Eltern beim Pädiater zur Förderung der kindlichen Entwicklung mit Impuls aus der frauenärztlichen Schwangerenvorsorge”.
Einen tieferen und engagierten Einblick in das Projekt UPlusE gab die Projektleiterin Dr. med. Susanne Simen, Oberärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie und Leiterin der Mutter-Kind-Tagesklinik des Klinikum Nürnberg, mit ihrem Impulsvortrag: “Wir haben jedemenge Chancen, peripartale Depressionen zu erkennen und zu behandeln und sollten sie nutzen. Denn ohne Therapie kann sie massive gesundheitliche Auswirkungen für Mutter und Kind, aber auch für die gesamte Familie haben”, sagt Dr. Simen.
Die Idee und der Ansatz von UplusE:
- Werdende Eltern und junge Familien werden in der Frauen- oder kinderärztlichen Praxis sowie über die bereits etablierten und bewährten Praxis-Apps mit standardisierten Fragebögen zu ihrem psychischen Befinden oder bestehenden Belastungen befragt.
- Je nach Screening-Ergebnis kann gezielt Hilfe angeboten werden.
- Integriert in das Projekt sind auch Expertinnen und Experten aus der Psychiatrie, der Psychosomatik, aber auch Frühe Hilfen, Schwangeren- und Erziehungsberatungen sowie im Hintergrund die Hebammen.
Alle Frauen- und Kinderärztinnen und -Ärzte, die die Apps “Meine Gyn-Praxis” oder “meine pädiatrische Praxis” nutzen, können teilnehmen. Über die teilnehmenden Praxen können sich Patientinnen und Patienten für UPlusE anmelden.
Weitere Informationen zu UPlusE