Innovationsfonds

Der BKK Landesverband Bayern hat bislang sechs Projekte in den Innovationsfonds des Bundesministeriums für Gesundheit eingereicht. Es spricht für die Qualität der vorgelegten Forschungs- und Versorgungsvorhaben, dass auch alle sechs Projekte vom Gemeinsamen Bundesausschuss positiv beschieden wurden.

Erfahren Sie hier mehr über die Projekte, an denen der BKK Landesverband Bayern beteiligt ist.

Viele Studien belegen, dass negative Gefühle und Empfindungen wie Stress oder Ärger unser Immunsystem schwächen. Sie machen uns anfälliger für Infektionen, Allergien oder andere Krankheiten. Umgekehrt sind Zusammenhänge zwischen einer positiven Einstellung und der Stärkung des Immunsystems bewiesen. Diese Zusammenhänge sind wissenschaftlich unter dem Begriff Psychoneuroimmunologie gebündelt. Sie fließen in verschiedene Projekte des BKK Landesverbandes Bayern ein und werden auch über den Innovationsfonds erprobt.

Wissenschaftler haben die Wirkungsweise von chronischem Stress erforscht. Das in Stresssituationen produzierte stimulierende Hormon Cortisol kann bei anhaltendem Stress eine körperschädigende Wirkung entfalten: Die Körperzellen werden beschädigt und die Immunfunktion wird gehemmt. Stressbedingt erhöhte Endzündungsparameter sind Nahrung für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Krebs u.a. und können die Lebenszeit verkürzen.

Dagegen bilden positive soziale Beziehungen einen wesentlichen Faktor dafür, Entzündungsparameter zu senken und das Immunsystem zu stärken.

Erkenntnisse der Psychoneuroimmunologie sind Grundlage des vom BKK Landesverband Bayern geführten Innovationsfondsprojekts "PETRA 2.0 Personalisierte Therapie bei Rheumatoider Arthritis basierend auf dem Modell der Psychoneuroimmunologie".

Die Betriebskrankenkassen möchten Familien Sie bei ihrem psychischen Wohlbefinden unterstützen. Dies gelingt mit dem Innovationsfonds-Projekt UPlusE: U-Untersuchung für Kinder PLUS Eltern. 

Etwa 15% der Mütter und 5% der Väter leiden in der Zeit um die Geburt an einer Depression und/oder Angststörung. Anders als der Baby Blues ist eine postpartale Depression eine schwere Erkrankung, die häufig bereits in der Schwangerschaft beginnt. Mögliche Symptome sind u.a. gedrückte Stimmung, Gefühl von tiefer Trauer, Reizbarkeit, Schlafstörungen, Antriebs- und Energielosigkeit und Schwierigkeiten Freude dem Kind gegen über zu empfinden.

UPlusE erweitert die PraxisAPPs - "Meine GynPraxis" und "Meine pädiatrische Praxis" mit einem Screening zur Früherkennung von Belastungen und Depressionen während der Schwangerschaft und nach der Geburt. 

Sie befinden sich zwischen 30. Schwangerschaftswoche und dem 1. Geburtstag Ihres Kindes, dann informieren Sie sich über die Studie! 

 

Wir wissen, dass psychische und körperliche Krankheiten einander begünstigen. Bekanntermaßen machen schwerwiegende psychosoziale Belastungsfaktoren in Form von Vernachlässigung, Misshandlung, Missbrauch und anderes krank.  Auch mangelnde Zuwendung oder einschneidende Veränderungen im familiären Umfeld in den ersten Lebensjahren können belastend wirken und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, im weiteren Lebensverlauf zu erkranken.

Viele Präventionsangebote der Betriebskrankenkassen setzen deshalb im Kindesalter an. Denn Kinder, die in einem feinfühligen Beziehungsumfeld aufwachsen, haben bessere Chancen, zu psychisch-emotional starken Menschen heranzuwachsen und werden weniger anfällig für psychische aber auch für körperliche Erkrankungen. Seit Jahren besteht hierzu eine enge Partnerschaft mit dem bayerischen Staatsinstitut für Frühpädagogik (ifp).

Unsere Gesundheit ist in einer Art Prozess veränderbar. Was uns einmal per Erbinformation in die Wiege gelegt wurde ist keineswegs ein unabänderliches Schicksal. Zwar bringt unser Erbgut Anlagen mit, die den Grundstock unserer Gesundheit bilden. Jedoch sind die in den Genen gespeicherten Informationen nie alleine entscheidend. Vielmehr beeinflussen unser Lebensstil und Umwelteinflüsse unsere Zellen und damit die Wirkweise unserer Gene. Diese besitzen Rezeptoren, die veränderbar sind. Wie sich diese Rezeptoren schalten, haben wir also selbst in der Hand.

Mit dieser Erkenntnis öffnen sich neue Tore für ein anderes Gesundheitsverständnis, weil eben diese Faktoren in starkem Maße nachgiebig sind. So sind Volkskrankheiten, Altersleiden und psychische Krankheiten in aller Regel keine Erbleiden, sondern über den Lebensstil bis in die winzig kleinen Kerne unserer 30 Billionen Körperzellen beeinflussbar. Wissenschaftlich fundierte, aber laienverständliche Beiträge zur Epigenetik veröffentlichen wir auf unserem Gesundheitsportal unter dem Stichwort Epigenetik.