Alternativen zum Hirndoping an Hochschulen

Umgang mit Stress und Prüfungsängsten: Betriebskrankenkassen gehen mit Workshops an bayerische Hochschulen.

Prüfungsangst, Nervosität, Lernstress und Arbeitsdruck: Immer mehr Studenten greifen zu aufputschenden oder beruhigenden Arzneimitteln. In Deutschland geben zehn Prozent der Studierenden an, schon einmal für das Studium zur Pille gegriffen zu haben. Die Palette reicht dabei von weichen Mitteln, wie Koffeintabletten oder Ginko-Präparaten, bis hin verschreibungspflichtigen Antidepressiva, Psychostimulanzien oder auch in Deutschland nicht zugelassenen Stoffen. Der BKK Landesverband Bayern und seine Betriebskrankenkassen (BKK) bieten mit der Informationsreihe „Für die Prüfung schon gedopt?!“ ein Alternativprogramm zu Pillen und Co. Am 17. November 2016 starten die Workshops in Bayern.

Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: „Wir wollen mit unserer Aktion Studenten sensibilisieren, sich mit den Gefahren von Hirndoping auseinanderzusetzen. Unsere Botschaft lautet: Es gibt leicht erlernbare Alternativmethoden ohne Nebenwirkungen. Mit den Workshops und Informationsmaterialien helfen wir den Studenten, mit Stress und Angst im Studienalltag umzugehen.“

Dass Studierende mit chemischer Unterstützung wacher, aufmerksamer oder konzentrierter werden ist eine Illusion. So zeigen die gängigen Hirndopingmedikamente bei gesunden Menschen allenfalls einen geringen Effekt. Gesunde Alternativen zum Umgang mit Stress und Prüfungsängsten können in kompetenzstärkenden Seminar- und Trainingsangeboten erlernt werden. Die BKK-Workshops umfassen die Themen Resilienz und Achtsamkeit sowie Lern- und Zeitmanagement.

Für alle Interessierten sind Informationen zum Thema Hirndoping in zwei Publikationen zusammengestellt. Unter dem Titel „Für die Prüfung schon gedopt?!“ richtet sich eine Broschüre an Studierende. Eine weitere Broschüre spricht speziell Mitarbeiter der Studienberatungsstellen an. Die Informationen stehen zum Herunterladen bereit.