Bessere Versorgung chronisch kranker Menschen in Bayern

Gemeinsame Presseinformation der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern (ARGE) und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB).

Die Leistungen der Haus- und Fachärzte, die sich an Disease Management Programmen (DMP) beteiligen, werden künftig besser honoriert. Darauf haben sich die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern (ARGE) und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) nach intensiven Verhandlungen verständigt. Ziel ist es, die Behandlung chronisch kranker Menschen flächendeckend in Bayern zu verbessern.

Ab sofort erhalten Ärzte, die an DMP teilnehmen, die Möglichkeit, Einzelschulungen für bestimmte Patientengruppen anzubieten, für die eine Gruppenschulung nicht zielführend wäre. So profitieren auch Patienten, für die Gruppenschulungen wegen Sprachproblemen oder wegen ihres hohen Alters nicht geeignet sind, von individuellen Einzelschulungen. Dies gilt auch für Patienten in einer besonderen Lebenssituation, für die es sinnvoll ist, einzeln geschult zu werden, wie beispielsweise für Diabetikerinnen in der Schwangerschaft. Die Schulung der Patienten ist ein grundlegendes Element der DMP, um ihnen den eigenverantwortlichen und aktiven Umgang mit ihrer Erkrankung zu vermitteln.

Neben einer leistungsgerechteren Vergütung der Schulungen haben die Krankenkassen und die KVB auch eine Ausweitung des bestehenden Schulungsangebots für Typ-1-Diabetiker sowie eine Erhöhung der Betreuungspauschalen für die Diabetikerbehandlung vereinbart. Somit erhalten die teilnehmenden Ärzte in Zukunft höhere Pauschalen für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen mit Diabetes mellitus Typ 1, von Diabetikerinnen mit Kinderwunsch sowie von Schwangeren mit Diabetes.

Eine schwerwiegende Folgeerkrankung des Diabetes ist das diabetische Fußsyndrom, in dessen Verlauf sich an den Füßen Geschwüre bilden können. Im schlimmsten Fall ist sogar eine Amputation erforderlich. Um den Erfordernissen einer frühzeitigen Behandlung des diabetischen Fußsyndroms gerecht zu werden, wird künftig auch für die entsprechende ärztliche Behandlung eine höhere Vergütung ausgezahlt.

Über die aktuellen Änderungen hinaus haben die Vertragspartner vereinbart, die DMP in Zukunft sowohl inhaltlich als auch finanziell weiter zu fördern. Somit bleibt die Versorgung chronisch kranker Menschen in Bayern auch weiterhin auf hohem Qualitätsniveau gewährleistet. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die DMP ist ein laufender Prozess, den die Vertragspartner Krankenkassen und KVB aktiv gestalten wollen.

Zum Hintergrund:

Disease Management Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für chronisch kranke Menschen und mittlerweile fester Bestandteil der Patientenversorgung in Bayern. DMP gibt es derzeit für sechs chronische Erkrankungen: Diabetes mellitus Typ 1 und Typ 2, Koronare Herzkrankheit, Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Lungenerkrankungen sowie Brustkrebs. Insbesondere sollen durch die DMP eine gut abgestimmte und kontinuierliche Betreuung der Patienten gewährleistet und mögliche schwerwiegende Folgeerkrankungen vermieden werden.