Betriebliche Gesundheitsförderung in der Arbeitswelt

Betriebskrankenkassen in Bayern stellen ihre Projekte vor. Muskel- und Skeletterkrankungen sowie psychische Störungen verursachen nach Statistiken der Betriebskrankenkassen (BKK) über 40 Prozent aller Arbeitsunfähigkeitstage.

Insbesondere die Fehltage aufgrund von psychischen Erkrankungen wachsen rasant und haben sich innerhalb von 10 Jahren mehr als verdoppelt. Der BKK Landesverband Bayern bietet heute auf einer Fachtagung für Experten aus dem Umfeld der betrieblichen Gesundheitsförderung die Gelegenheit, sich über Hintergründe und Lösungskonzepte auszutauschen. Dabei werden zahlreiche Praxisbeispiele in München präsentiert und durch Fachvorträge ergänzt.

Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: „Arbeitsumfeld und Arbeitszufriedenheit sind wesentlich für die Gesundheit der Mitarbeiter. Die Betriebskrankenkassen unterstützen deshalb Unternehmen und Arbeitnehmer mit zielgerichteten Präventionsangeboten dabei, die körperliche und psychische Gesundheit auch am Arbeitsplatz zu erhalten und zu fördern.“

Kathrin Sonnenholzner, SPD-Landtagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für Gesundheit und Pflege erklärte zur Begrüßung: „Gerade die Betriebskrankenkassen sind durch die enge Bindung an die Unternehmen ideal geeignet für zielgerichtetes, nachhaltiges Gesundheitsmanagement.“

Durch das Präventionsgesetz hat die betriebliche Gesundheitsförderung an Bedeutung gewonnen. Mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr stellen die gesetzlichen Krankenkassen insgesamt für Primärprävention ab 2016 bereit; die Ausgaben wurden damit mehr als verdoppelt. Insbesondere gesundheitsfördernde Angebote in den Lebenswelten der Menschen, wie Betrieb oder Schule, stehen im Fokus des neuen Präventionsgesetzes  und sollen stark ausgebaut werden.

Die auf der Fachtagung präsentierten Beispiele für Präventionsmaßnahmen in Betrieben sind vielfältig. Im Mittelpunkt stehen Programme, die psychische Störungen sowie Krankheiten des Bewegungsapparates verhindern sollen.

Folgende Vorträge und Projekte der Betriebskrankenkassen werden präsentiert:

  • Psychische Erkrankungen und Arbeitswelt – ein Fall für die Paartherapie?, Referent: Prof. Dr. med. Reinhart Schüppel, Chefarzt der Johannesbad Fachklinik Furth im Wald
  • „Von Glückspilzen und Steh-Auf-Menschen: Resilienz im Arbeitsalltag - Umgang mit Druck und Veränderungen“, Referenten: Michael Buss, Buss Consult Unternehmensberatung und Holger Tietz, Leiter Gesundheitsförderung, Salus BKK
  • „fifafit im Leben“, Präventionskonzept für Mitarbeiter mit vorausgegangenen Muskel-Skelettbeschwerden bzw. Gewichtsproblemen (Kooperationsprojekt von SBK und Habermaaß GmbH), Referent: Jonas Nienaber, Fachexperte für betriebliches Gesundheitsmanagement, Region Nordbayern, Siemens-Betriebskrankenkasse
  • Aktiv mobil – Gesundheitsprogramm für den Außendienst, Referent: David Göllner Prävention und Gesundheitsförderung, BKK Mobil Oil
  • wearethereforyou@audi – Gesundheitsworkshop für Azubis. Die gesundheitsförderlichen Ansätze der Partizipation und Empowerment sind Basis des Workshopkonzepts. Referentin:  Anke Manthey, Referentin für Gesundheitsförderung, AUDI AG, Ingolstadt
  • Der „bewegte“ Arbeitsplatz (Kooperationsprojekt von BKK Faber-Castell & Partner und Pilkington Deutschland AG), Referent: Reinhold Gietl, Werksleiter, Pilkington Deutschland AG, Weiherhammer

Informationsmaterialien und Hintergründe zur psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz sind auf www.bkk-psychisch-gesund.de zugänglich.

Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihren Versicherten in Bayern.  Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 17 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit über 2,9 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben rund 2,5 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen Marktanteil von gut 23 Prozent.