Digitale Medien bieten schier grenzenlose Möglichkeiten: Austausch, Unterhaltung, neue Lernformen und Berufsfelder. Sie verleiten aber ebenso zum ständigen online sein und bergen Gefahren, beispielsweise in Form von Hass, Ausgrenzung und Mobbing. Laut der JIM-Studie 2022 haben 16 Prozent der Zwölf- bis Neunzehnjährigen Anfeindungen gegen sich persönlich im Netz erlebt. Für Betroffene kann sich das langfristig negativ auf die eigene Gesundheit auswirken.
Manuela Osterloh, Leiterin Kommunikation und Prävention beim BKK Landesverband Bayern: „Die digitale Welt ist für viele Menschen längst zum potenziellen Stressort geworden und fordert gerade Kinder und Jugendliche heraus. Deshalb ist es elementar, früh einen verantwortungsvollen Umgang im Netz zu erlernen und auch dort Stress und Gewalt in die Schranken zu weisen.“
Durch die Erweiterung von Mobbing auf den digitalen Raum werden Grenzen immer weiter verschoben. Wenn Mobbing-Handlungen auf öffentlichen Plattformen stattfinden, passiert es rund um die Uhr von jedem Ort und erreicht viele Menschen. Damit dringt Mobbing in Lebensbereiche ein, die im direkten Gegenüber bislang verschont blieben. Es gibt für Betroffene noch weniger Auszeiten und Rückzugsorte als zuvor. Deshalb braucht es Menschen, die sich dieser Entwicklung entgegenstellen.
„Wir alle können Einfluss auf das Miteinander im Internet nehmen. Wir können es entsprechend unserer Vorstellungen prägen, wenn wir aktiv werden“, sagt Vera Borngässer, Pädagogische Leitung der Digitalen Helden.
Aktiv werden können Menschen in allen Lebensbereichen. In der Schule kann dies durch Aufklärung und Bildung angeregt werden. Schülerinnen und Schülern ist oft gar nicht bewusst, welche Rolle sie in Mobbing-Prozessen einnehmen, selbst wenn sie nur Zuschauende sind. Die Digitalen Helden haben deshalb den Online-Kurs „Gemeinsam gegen Mobbing“ entwickelt. Im Kurs verstehen Jugendliche die Entstehung von Mobbing-Prozessen sowie die Rollen und Dynamiken im direkten Gegenüber und im Internet. Im gegenseitigen Austausch entwickeln sie Ideen, wie sie sich für ein gutes Miteinander online und offline stark machen können. Die Digitalen Helden rufen Pädagoginnen und Pädagogen von Schulklassen der 5. bis 10. Stufen dazu auf, am Safer Internet Day eine passende Unterrichtseinheit mit ihrem kostenfreien Online-Kurs „Gemeinsam gegen Mobbing“ zu veranstalten, um ein Zeichen gegen Mobbing zu setzen.
Online-Kurs · Gemeinsam gegen Mobbing
Im Kurs „Gemeinsam gegen Mobbing“ erfahren Schülerinnen und Schüler, was unter den Begriffen Mobbing und Cybermobbing zu verstehen ist und welche Rollen die Beteiligten in einem Mobbing-Prozess einnehmen. In einer Diskussionsrunde beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit möglichen Ursachen für Mobbing, mit Reaktionen und Emotionen der Beteiligten sowie mit den Auswirkungen des Mobbings auf Betroffene und die gesamte Klasse. Anschließend sammeln sie Ideen, wie sie ein gutes Miteinander in ihrer Klasse gestalten wollen und treffen Absprachen, wie sie (Cyber-)Mobbing begegnen möchten. Ein Wissensquiz rundet den Kurs ab und zeigt ausgewählte Plattformen und Materialien zur Vertiefung der Inhalte auf.
Geeignet für: Lehrkräfte von Schulklassen der 5.-10. Stufe
Inhalte für: 2 Doppelstunden
Zur Registrierung und weiteren Informationen: digitale-helden.de/gemeinsam-gegen-mobbing
Zur genannten Studie – Jugend, Information, Medien 2022 (mpfs.de)