Im Rahmen eines Forschungsvorhabens mit der TH Rosenheim werden zunächst die konkreten Problemlagen und Herausforderungen in der Bewältigung des Alltags bei pflegenden Angehörigen der Region und der Unterstützungsbedarf erhoben. Ziel der Untersuchung ist es, Empfehlungen für lebensweltorientierte Angebote in Flintsbach, Brannenburg und der Umgebung zu formulieren, die pflegende Angehörige in ihrer Gesunderhaltung unterstützen.
„In Flintsbach verfügen wir über eine große Fachkompetenz für dieses extrem wichtige Thema“, ist sich Bürgermeister Stefan Lederwascher sicher, der auch der erste Vorstand des CSW und des Mehrgenerationenhauses ist. Viele Experten im Bereich Pflege, Senioren und Gesundheitsförderung sind in Flintsbach zu Hause und beteiligen sich an dem Projekt. Mit dem Mehrgenerationenhaus habe man eine Institution mit an Bord, die über die Ortsgrenzen bekannt sei und ein ganz breites Angebot für Senioren und Pflegebedürftige biete. Kaum eine andere Einrichtung sei so stark mit dem Ort verwurzelt und habe einen so großen Rückhalt bei den vielen Mitgliedern und allen Bürgern.
„Flintsbach ist der ideale Ort für ein solches Projekt und wir sind dankbar, dass der Gemeinderat uns voll unterstützt“, freut sich auch die Geschäftsführerin des CSW Evi Faltner, die das Projekt für die Gemeinde koordiniert. Weitere breite Unterstützung findet das Projekt durch die Flintsbacher Seniorenbeauftragten, einer im Pflegeumfeld engagierten Hausarztpraxis und der Vorständin von pro Senioren Rosenheim.
Pflege findet überwiegend im häuslichen Umfeld statt: Laut Statistischem Bundesamt werden in Bayern 77% aller Pflegebedürftigen und damit rund 380 Tausend Menschen von ihren Angehörigen gepflegt. Dabei sind pflegende Angehörige massiven psychischen und anderen Belastungen ausgesetzt, wie verschiedene Untersuchungen zeigen (Forschungsprojekt ZipA - Zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige). Ein gutes Drittel der Pflegenden leidet unter Schlafmangel, bei einem Viertel leiden die sozialen Beziehungen, jeder fünfte pflegende Angehörige hat Zukunfts- und Existenzängste. Selbst elementare Bedürfnisse wie eine ausgewogene Ernährung kommen bei vielen Pflegenden zu kurz. Gleichzeitig haben pflegende Angehörige ein erhöhtes Armutsrisiko. Betroffen sind vor allem Frauen, da sie in den meisten Fällen die Pflegetätigkeit übernehmen und damit häufig nur eingeschränkt einer eigenen Erwerbstätigkeit nachgehen können.
Mit dem Ziel, die gesundheitliche Chancengleichheit in Bayern zu verbessern werden über die Landesrahmenvereinbarung Prävention trägerübergreifende Projekte zur Prävention und Gesundheitsförderung für sozial benachteiligte, vulnerable Zielgruppen gefördert.
Die Landesrahmenvereinbarung Prävention in Bayern wird vom Freistaat, der Gesetzlichen Krankenversicherung, der Deutschen Rentenversicherung, der gesetzlichen Unfallversicherung, der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit und dem Bayerischen Städtetag getragen. Weitere Informationen unter Geschäftsstelle Landesrahmenvereinbarung Prävention Bayern – LZG Bayern (lzg-bayern.de).
Redaktionskontakte:
Gemeinde Flintsbach
Bürgermeister Stefan Lederwascher, Tel. 08034 / 30660, E-Mail: gemeinde(at)flintsbach.de
Geschäftsstelle Landesrahmenvereinbarung Prävention
Carolin Bosch, Tel.: 089 / 7244193-14, E-Mail: bosch(at)lzg-bayern.de
Für die Arge der Krankenkassenverbände
Manuela Osterloh, Pressesprecherin, BKK Landesverband Bayern Tel.: 089 / 74579-421, E-Mail: presse(at)bkk-lv-bayern.de
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Stefan Boltz, Pressesprecher, Tel.: 030 / 130011414, E-Mail: presse(at)dguv.de