Legal - illegal - nicht egal

Betriebskrankenkassen informieren über Gefahren von Legal Highs.

 

Über die Gefahren von synthetischen Drogen, die harmlos als Kräutermischung oder Badesalze auf den Markt kommen, ist in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig bekannt. Dabei wirken die unter dem Szenenamen bekannten Legal Highs meist unberechenbar und oft hochgefährlich. Besorgniserregend ist, dass immer mehr Jugendliche diese Substanzen konsumieren. Der BKK Landesverband Bayern nimmt die heutige Vorstellung des Jahrbuches Sucht 2016 durch die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen zum Anlass, auf Informationsangebote und einen Plakatwettbewerb zum Thema Legal Highs hinzuweisen.

Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: „Legal Highs werden oft gedankenlos von Jugendlichen konsumiert. Die gesundheitlichen Folgen sind fatal. Gerade weil sie unter dem Deckmantel des Harmlosen daherkommen, ist Aufklärung sehr wichtig.“

Aktuell haben die Betriebskrankenkassen (BKK) einen Kreativwettbewerb initiiert. Jugendliche werden damit angesprochen, sich aktiv mit den Gefahren dieser scheinbar harmlosen Drogen auseinanderzusetzen. Gesucht werden dabei Poster mit einer Präventivbotschaft zu Legal Highs. Auf der Internetseite www.legalhighs-nicht-egal.de sind viele Hintergrundinformationen zum Thema und zum Plakatwettbewerb hinterlegt. Der Plakatwettbewerb endet am 3. Juni 2016; den Gewinnern winken wertvolle Sachpreise.

Hintergrund:

Nach jüngsten Erhebungen der Europäischen Union und des Frankfurter Drogenmonitorings liegt die Konsumentenrate bei Jugendlichen in Deutschland zwar noch im einstelligen Bereich. Der Markt für diese psychosozialen Substanzen wächst jedoch rasant und ist regional unterschiedlich stark.

Legal Highs vermitteln den Konsumenten eine trügerische Sicherheit, weil sie scheinbar ungefährlich auf dem legalen Verkaufsweg vertrieben werden. Tatsächlich sind sie so lange frei verkäuflich, bis ihr Gefährdungspotenzial nachgewiesen wird und sie unter das Betäubungsmittelgesetz fallen. Die Drogen enthalten meist synthetische Cathione, die in der Wirkung den Amphetaminen (Speed) oder Ecstasy ähneln. Die Stoffe bergen nicht nur ein hohes Suchtpotenzial, sie gehen auch mit massiven Nebenwirkungen, wie Herz- und Kreislaufproblemen, Krampfanfällen, Übelkeit und Angstzuständen einher. Ein häufiger Konsum kann sogar zum Tod führen: 2014 starben in Deutschland 25 Menschen durch Legal-Highs-Konsum, fünfmal mehr als 2013.

Legal Highs finden den Weg zu den Konsumenten vergleichsweise einfach, weil die synthetischen Drogen ständig neu entwickelt und überwiegend über das Internet vertrieben werden. Die Bundesregierung hat bereits einen Gesetzentwurf erstellt, der ganze Stoffgruppen als Betäubungsmittel erfassen soll. Auch die Strafmaße für den illegalen Handel sollen angepasst werden.

König begrüßt diesen Schritt: „Es ist gut, dass der Gesetzgeber den rechtlichen Rahmen enger schnüren will. Damit besteht eine echte Chance, das Hase- und Igel-Spiel zwischen Drogendesignern und Gesetzgeber zu beenden.“

Die Initiative des BKK Landesverbandes Bayern zur Aufklärung über Legal Highs wird vom Bayerischen Kultusministerium unterstützt: Eine Informationsbroschüre zu Legal Highs (Legal – illegal – nicht egal) wird an rund 1.700 Schulen und Berufsschulen in Bayern angeboten und steht auch online bereit.

Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und ihren Versicherten in Bayern.  Aktuell zählt der BKK Landesverband Bayern 17 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit über 2,9 Millionen Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben rund 2,5 Millionen Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse versichert sind. Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen Marktanteil von gut 23 Prozent.